Operational Excellence-Programm als ein Zugang zu nachhaltigem Wirtschaften

TRANSFORMATION // 31.01.2022

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Operational Excellence-Programme bieten die Möglichkeit, nebenbei einen Zugang zu nachhaltigem Wirtschaften zu bekommen. Anhand eines Beispiels aus unserer Praxis erläutern wir wie genau das funktioniert.

 

Für viele Unternehmen ist es schwierig, den passenden Zugang zum Thema Nachhaltigkeit zu finden. Entweder ist unklar, welche strategische Relevanz Nachhaltigkeit für den zukünftigen Unternehmenserfolg besitzt und welche Nachhaltigkeitsziele sich somit ableiten lassen oder aber ein guter Ansatzpunkt für Maßnahmen, z.B. zur Reduzierung des CO2-Fußabdrucks im Sinne der Ziele des Unternehmens, liegt nicht auf der Hand. Anhand eines Beispiels aus der Praxis zeigen wir auf, dass Operational Excellence-Programme (OPEX) positive Ausstrahleffekte auf die nachhaltige Entwicklung eines Unternehmens haben können – und dies nicht nur in der Erreichung bestimmter Ziele, sondern auch in dem sie einen Zugang zum Thema Nachhaltigkeit ermöglichen.

 

Wir unterstützten ein Unternehmen dabei, ein OPEX-Programm aufzubauen und umzusetzen. Ein wesentlicher Bestandteil war dabei die Aufstellung einer Materialbilanz. Im Zuge der Analyse wurden signifikante Effizienzpotenziale aufgezeigt. Insbesondere der effiziente Einsatz eines Rohstoffes konnte ohne wesentliche Veränderungen der Produkte stark verbessert werden. Nach Umsetzung entsprechender Maßnahmen wurde tatsächlich eine Einsparung des Rohstoffes um mehrere Tonnen pro Jahr realisiert. Im gleichen Maße wurde darüber hinaus entsprechendes Transportvolumen reduziert.

 

Beide Effekte – sowohl die Reduzierung des Materialeinsatzes als auch des Transportvolumens – bedeuteten gleichzeitig eine signifikante Reduktion des CO2-Fußabdrucks. Zugegebenermaßen, dies war ein indirektes Ergebnis. Allerdings handelte es sich bei diesem Beispiel um eine Verringerung sogenannter ‚Scope 3-Emissionen‘. Scope 3-Emissionen sind definiert als derjenige Teil des CO2-Fußabdrucks, der indirekt in der Wertschöpfungskette entsteht, also nicht direkt im Unternehmen selbst, sondern bei der Erzeugung von Vorprodukten (Zulieferern) und bei der Nutzung und Entsorgung der Produkte. In der Praxis sind die Ermittlung der Scope 3-Emissionen schwierig, da dies Kooperation innerhalb der Wertschöpfungskette voraussetzt. Gleichzeitig wird in den meisten Branchen das größte CO2-Reduktionspotenzial im Bereich dieser Emissionen vermutet. Die Kompliziertheit der Ermittlung von Scope 3-Emissionen schreckt jedoch viele Unternehmen ab, systematisch entsprechende Daten zu analysieren und Effizienzpotenziale zu realisieren. In unserem Beispiel hat das Unternehmen durch den Blickwinkel eines OPEX-Programms und der Materialeffizienz einen solchen Zugang gefunden, und vielleicht noch wichtiger, die Motivation entwickelt, den CO2-Fußabdrucks nun auch systematisch in die Analyse und das Management der Lieferkette zu integrieren.

 

Unser Kunde mag repräsentativ sein für viele andere Betriebe: Operational Excellence und Materialeffizienz haben viele bereits im Fokus, CO2-Effizienzpotenziale in der Lieferkette jedoch nicht. Beides lässt sich allerdings verknüpfen, und somit bieten OPEX-Programme auch einen Einstieg in das Thema CO2-Management in der Lieferkette. Insbesondere können OPEX-Programme helfen, Transparenz zu schaffen in der Lieferkette. Im Anschluss daran lassen sich dann weitere Maßnahmen entwickeln, die zu einer nachhaltigen und zukunftsfähigen Entwicklung des Unternehmens führen. Hierzu zählen z.B. das Aufdecken und Heben von Innovationspotenzialen in der Lieferkette, oder die Formulierung von Einkaufsregeln bis hin zur Zertifizierung von Lieferanten. Auch strategische Überlegungen im Sinne der Kreislaufwirtschaft, z.B. bei der Produktentwicklung, können auf Basis von OPEX-Programmen abgeleitet werden.

 

Schlussendlich ist es wichtig, die gewonnenen Erkenntnisse in ein Managementsystem zu überführen. Dies kann dann auch dazu genutzt werden, Entscheidungen für Investitionen unter Berücksichtigung von langfristigen CO2-Aspekten zu treffen, indem man bspw. die gewonnene Transparenz auch anhand eines internen CO2-Preises monetär bewertet. Zu gegebener Zeit werden wir in einem eigenen Beitrag auf das Thema CO2-Preis im Detail eingehen. Beim Thema Managementsystem setzt auch der Ansatz von ENDURE consulting an: Aufbauend auf einer ganzheitlichen Analyse unterstützen wir Unternehmen dabei, Managementsysteme aufzubauen und erfolgreich umzusetzen. Dabei verknüpfen wir operative Exzellenz und Nachhaltigkeit, und schaffen somit gemeinsam mit unseren Kunden die Grundlage für Zukunftsfähigkeit und den langfristigen Erfolg.

 

Haben Sie Projekte durchgeführt, die als Nebeneffekt eine CO2-Reduktion erzielt haben? Und inwiefern hat dies den Zugang zur nachhaltigen Entwicklung des Unternehmens erleichtert? Schreiben Sie uns, wir freuen uns auf Ihre Beispiele und den Austausch!

 

 

 

 

Quelle Titelbild: istockphoto.com/Ivan Bajic

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